2006
Am Anfang stehen eine Erkenntnis und eine Idee: Die Erkenntnis, dass die Aufgaben von Schulen in Umfang und Anspruch erheblich gestiegen sind und die Idee, gerade etwas für die Kinder und Jugendlichen zu tun, die mit Schwierigkeiten beim Lern- und Bildungsprozess behaftet sind. Unter dem Leitgedanken „Alte Schule auf neuen Wegen“ machen sich acht Schulleitungen und die Leiterin der Qualifizierungsmaßnahme der Pädagogischen Mitarbeiter_innen bei der Impuls gGmbH auf den langen und schließlich sehr erfolgreichen Weg, die Schullandschaft in der Region nachhaltig zu verändern. So beginnt das Erfolgsmodell SAM.
2006/07
Acht Hamelner Schulen nehmen das Angebot des Schulträgers an, die Arbeit der Schulen durch den Einsatz qualifizierter Pädagogischer Mitarbeiter_innen zu unterstützen und so erhalten die ersten zwanzig vom Bildungsträger Impuls gGmbH qualifizierten Mitarbeiter_innen die Möglichkeit, ihre Arbeit in den Hamelner Schulen aufzunehmen.
2007- 2009
Nach einem Jahr ist die Finanzierung der Pädagogischen Mitarbeiter durch den Schulträger, die Stadt Hameln, nicht mehr möglich. Dies ist zunächst ein erheblicher Rückschlag. Die Entscheidung der beteiligten Schulleiter_innen und der Leiterin der Qualifizierungsmaßnahme der Pädagogischen Mitarbeiter_innen bei der Impuls gGmbH, die Finanzierung der Mitarbeiter_innen zu sichern, führt zu intensiven Anstrengungen und Aktivitäten, um das erforderliche Geld einzuspielen.
2010
Um die Arbeit abzusichern und auf breitere finanzielle Säulen zu stellen, gründen die beteiligten Schulleitungen den Verein SAM, kurz für sozial-aktiv-menschlich. Die Vereinsgründung markiert gleichzeitig den Beginn einer veränderten pädagogischen Arbeit in den beteiligten Schulen, eine Veränderung der Kommunikationsstrukturen mit den Schulträgern, den beteiligten Schulen und der Kultusbürokratie.
2013
Zunächst kritisch betrachtet entwickelt sich gegen alle Widerstände ein beispielhaftes Modell für Hameln und den Landkreis. Durch die besondere Unterstützung des damaligen Landrates Rüdiger Butte und Vertreter aller politischen Gruppierungen im Kreistag wird über einen fortbestehenden Kooperationsvertrag der Weg für die Installation der Lernförderung an den Schulen über das Bildungs- und Teilhabegesetz geebnet.
2017
Aus den gewonnenen Erfahrungen der zurückliegenden Jahre wird deutlich, dass die veränderten schulischen Aufgaben nur durch Öffnung der Schulen und den Einsatz multiprofessioneller Teams bewältigt werden können. Um die ganzheitliche und dauerhafte Integration der Pädagogischen Mitarbeiter_innen in den Schulen zu gewährleisten, entwickelt der Verein mit neuen Pilotschulen und dem Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim ein mehrjähriges Projekt zur Arbeit von multiprofessionellen Teams im schulischen Kontext. Das Projekt wird durch die regionalen Schulträger und verschiedene Sponsoren finanziert.
2020
Zum 10jährigen Bestehen kann SAM im Rahmen einer Feierstunde mit Vertretern des öffentlichen Lebens, der Politik und der Verwaltung auf eine sehr erfolgreiche Entwicklung des Modells zurückblicken.
Heute arbeiten im Landkreis fast alle Schulen im SAM-Verbund mit. Der Grundsatz „große Schulsysteme unterstützen kleinere Systeme“ hat sich bewährt. Landkreisweit werden weit über 1.000 Schüler_innen gefördert, wird in Zusammenarbeit mit den Schulträgern die Integrations- und Inklusionsarbeitet verbessert, werden außerschulische Projekte wie das Bündnis gegen Kinderarbeit oder das Sozialprojekt „Kuckucksnest“ verantwortlich durch den Verein begleitet.
2021
Zur Absicherung und Verstetigung des Modells wird nach intensiven Verhandlungen zwischen Landkreis, Impuls gGmbH und SAM die Beschäftigungsgesellschaft AmPULS gegründet, bei der SAM gemeinsam mit der gGmbH Impuls als Gesellschafter fungiert. Die neu gegründete Gesellschaft beschäftigt alle Mitarbeitenden, sorgt für die Kooperationsverträge mit den Schulen und den Einsatz PMs in den Schulen und gewährleistet eine außerordentlich umfängliche und passgenaue Qualifikation wie Fortbildung der Pädagogischen Mitarbeiter_innen.
2023
Im Rahmen zahlreicher Gespräche und Begegnungen mit Landes- und Bundespolitikern sowie den Verantwortungsträgern in der Region wird deutlich, dass SAM als beispielhaftes Modell für systematische, ganzheitliche Lernförderung und Personalentwicklung in den Schulen der Region angesehen wird. In der Bildungsregion Hameln-Pyrmont hat SAM zusammen mit der AmPULS gGmbH ein Konzept entwickelt, wie pädagogische Fachkräfte für die umfänglichen Aufgabenfelder im schulischen Kontext akquiriert werden können und darüber eine übertragbare Antwort auf den Fachkräftemangel gegeben.
Stand: September 2023/ju